HELSINKI. Eine Exportoffensive für die Produkte der heimischen Agrarwirtschaft hat der finnische Landwirtschaftsminister Jari Leppä angekündigt. Finnland werde als Partnerland der nächsten Internationalen Grünen Woche (IGW) nicht nur für seine Natur, Agrarwirtschaft und Lebensmittel werben; Ziel sei auch die Etablierung neuer Handelsbeziehungen mit bestehenden und potentiellen neuen Partnern, erklärte Leppä am vergangenen Mittwoch vor Journalisten in Helsinki.

Das nordische Land kann nach Darstellung von Leppä nicht nur mit den reinsten Gewässern und Böden der Welt aufwarten; auch die Erzeugnisse der „arktischen Landwirtschaft“ unterlägen vom Acker bis auf den Tisch intensiven Kontrollen und erreichten dabei im internationalen Vergleich höchste Standards bei Qualität und Sicherheit. Dies gelte ebenso für den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung, der nur in wenigen Ländern niedriger liege als in Finnland.

Vorreiter ist Finnland nach den Worten des Ministers auch beim Thema Tierwohl. Leppä zufolge werden in dem Land weder Schwänze noch Schnäbel gekürzt. Zudem werde der Tiergesundheit höchste Priorität eingeräumt, was sich nicht zuletzt in dem geringen Antibiotikabedarf zeige. Stolz sei man auch auf die Tatsache, dass der heimische Geflügelsektor seit langem als frei von Salmonellen gelte.

Der Ressortchef räumte in Helsinki ein, dass Finnland bei Lebensmitteln weder über den Preis noch bei den Produktionsmengen mit den „Big Playern“ auf dem Weltmarkt konkurrieren könne. Bewusst setze man daher auch beim Exportmarketing auf die hohe Qualität der eigenen Waren. Unter der Dachmarke „Food from Finland“ sollen die Erzeugnisse des Landes international vor allem über die Premiumschiene Abnehmer finden. Im Fokus steht laut Leppä neben den skandinavischen Ländern und Ostasien insbesondere auch der deutsche Markt. Im vergangenen Jahr hatte die Bundesrepublik bei den finnischen Lebensmittelexporten einen wertmäßigen Anteil von knapp 5 %. AgE