Berlin, 24. Januar 2019 – Finnland ist das nördlichste Agrarland der Welt, dessen Klima gute Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und saubere landwirtschaftliche Produktion schafft. Finnland wird durch vier Jahreszeiten charakterisiert und bestimmt, die wiederum ihre eigenen Besonderheiten für die finnische Landwirtschaft bieten.

Die ökologische Produktion wird durch ganzheitliches Farmmanagement, Reinheit und ein Nahrungsmittelsystem definiert, das Erfolgsmethoden für Umwelt und Klima kombiniert. In der ökologischen Produktion sind die Lieferketten kurz, der hohe Grad an Selbstversorgung mit Futtermitteln und das Wohlergehen und die Pflege der Tiere sind erstklassig.

Die Ziele und Hauptprinzipien des ökologischen Landbaus werden veranschaulicht durch die Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes, Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Förderung der reichen Artenvielfalt, Förderung eines ungiftigen Umfelds, hohen Tierschutz und kurze Vertriebswege.

Die ökologische Produktion spielt eine soziale Rolle, reagiert auf die Nachfrage von Verbrauchern, die ökologische Produkte wünschen, und bietet allgemein verfügbare Nahrungsmittel und Rohstoffe an, die den Zustand der Umwelt, den Tierschutz und die ländliche Entwicklung fördern.

In Finnland wächst das Interesse an Ökoprodukten sowohl in Bezug auf die Produktion als auch auf den Verbrauch. Im Jahr 2018 schlossen sich 489 neue Höfe der Ökokontrollstelle der finnischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Evira) an. Die Vertragsfläche wuchs um 32.800 ha. Die ökologische derzeit in der Übergangsphase befindliche Gesamtfläche beträgt 290.600 ha, das sind 12,8 % des Gesamtareals (Evira). Im Jahr 2018 wurden 474 neue Verpflichtungen für den ökologischen Ausgleich gewährt. Derzeit gibt es rund 4.700 Verpflichtungen in landwirtschaftlichen Betrieben, davon etwa 950 Viehverpflichtungen (Mavi).

Im Jahr 2017 machte die ökologische Erzeugung in Finnland für Lammfleisch 25,3 %, für Eier 5,7 %, für Milch 2,7 %, für Schweinefleisch 0,5 %, für Rindfleisch 3,1 %, für Kartoffeln 1,5 % und für Getreide 2,6 % der Gesamtproduktion aus. Der Marktanteil von Bio-Produkten beträgt rund 2,3 % des Gesamtverkaufs.

Ökologische Sammelproduktion

Finnland ist mit nur 5,3 Millionen Einwohnern ein kleines Land und das nördlichste Agrarland der Erde. Über 70 % seiner Fläche ist von Wäldern bedeckt. Finnland ist als ökologisches Ackerland relativ überschaubar, aber mehr als 12 Millionen ha der finnischen Natur sind ökologisch zertifiziertes Sammelgebiet. Es ist das größte Gebiet in Europa und umfasst ein Viertel der weltweiten Bio-Erntefläche.

Die finnische Natur ist einzigartig. Wir verfügen über reichhaltige und qualitativ hochwertige Wasserressourcen, und finnische Lebensmittel haben einen geringen Wasserfußabdruck, bei Sammelprodukten ist dieser fast null. Die langen und kalten Winter und das helle Licht des Sommers ermöglichen reichliche Beerenernten und üppige Natur. Die arktische Lage und die nördlichen Bedingungen tragen zu einem Mehrwert der ökologischen Ernte bei, da die Bedingungen, die die Massenproduktion einschränken, unsere Nahrungskette in gewisser Weise vor vielen Problemen einer effizienten Massenproduktion geschützt haben. Im internationalen Vergleich ist der Boden in Finnland sauber und die finnische Luftqualität im Wesentlichen sehr gut. Finnlands klimatische Bedingungen sind für Naturprodukte günstig, und Finnland ist hinsichtlich seiner Größe eines der besten Länder der Welt für natürliche Beeren und Kräuter.

Ökologische Sammelprodukte und -flächen sind vielseitig genutzt worden. Beeren und Pilze werden oft als unbearbeitete Lebensmittel konsumiert, aber auch zu Gesundheits- und Wohlfühlprodukten verarbeitet, da sie viele auf die Gesundheit günstig einwirkende Inhaltsstoffe enthalten. Die wichtigsten natürlichen Ökoprodukte sind Blaubeeren, Preiselbeeren und Birkensaft. Wildkräuter aus der Natur sind in den Restaurants auf dem Vormarsch, eignen sich aber auch als Rohstoff für Kosmetika und zur Herstellung von Futtermitteln. Biowälder werden auch als Teil des finnischen Farmtourismus genutzt, der immer beliebter wird. Obwohl Finnland ein dünn besiedeltes Land ist, verfügt es über ein gut ausgebautes und umfassendes Land- und Forststraßennetz, das die Beschaffung und eine effiziente Logistik von Ökosammelprodukten ermöglicht. Aus diesem Grund können die geernteten Produkte aus dem Wald gewonnen und sehr schnell zur Weiterverarbeitung transportiert werden, was eine gute Qualität der Produkte garantiert. Die meisten kommerziell geernteten Naturbeeren werden bereits exportiert, jedoch gibt es noch Potential nach oben, da jährlich weniger als 40 % der Waldfrüchte geerntet werden.

Finnische Wildbeeren und -kräuter wachsen ohne Düngung, Bewässerung und Pflanzenschutzmittel. Die ökologischen Sammelprodukte sind frei von Pestizidrückständen und Hygienerisiken im Zusammenhang mit künstlicher Bewässerung. Finnlands geographische Lage und nördliche Beschaffenheit garantieren Jahr für Jahr eine reichhaltige und qualitativ hochwertige Ernte.

Finnland ist ein kleines, arktisches Land im Norden, aber wir haben viele Möglichkeiten für eine internationale Zusammenarbeit – wir möchten diese Möglichkeiten für Messebesucher zugänglich machen.

Finnischer Ökoexport

Das stärkste Produkt des finnischen Ökoexports ist der Hafer. Der Hafer wird hauptsächlich zu Mehl, Flocken und Kleie verarbeitet. Der größte Teil des in Finnland angebauten Ökohafers wird exportiert. Der größte Teil der Ökokartoffelstärke wird auch exportiert.

Derzeit liegen die wichtigsten Exportländer in Europa (Deutschland, Frankreich, Dänemark und Schweden). Das Interesse an finnischen Bioprodukten steigt auf dem asiatischen Markt ebenfalls immer mehr.

Kontakte:

Jaana Elo, MTK, Präsidentin des finnischen Ökonetzwerks
Tel. +358 44 222 0879
E-Mail: elojaana67@gmail.com

Heidi Haavisto-Meier, (M.Sc), MTK, Expertin zum Thema ökologische Agrarwissenschaften,
E-Mail: heidipiritahaavisto@gmail.com